top of page

Was freitags während der Anbetung passieren kann

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt – ich werde euch Ruhe verschaffen.“

Es ist Freitag Abend. Für viele beginnt die schönste Zeit der Woche: Feierabend-Bier, Ausspannen von der Arbeit, Zappen durch die Fernsehprogramme, Familie und Freunde in der Nähe oder doch lieber eine ausgelassene Party, um den letzten Geburtstag oder ein anderes Ereignis nachzufeiern? Möglichkeiten bieten sich viele und manchmal freuen wir uns schon seit Anfang der Woche auf sie! Aber wieso nicht mal anders?

Es gibt da jemanden, der sich ebenfalls mit uns treffen möchte. Ein kleines Rendezvous, eine einzigartige Zweisamkeit, ganz besonders zwischen Dir und Ihm. Der geheimnisvolle Gegenüber, welcher sich jeden Augenblick nach Deiner Nähe sehnt, ist auch gleichzeitig der, der Dir eine Sehnsucht von Anbeginn ins Herz und in die Seele gelegt hat. Jemand, der die Tiefen des Alls durchforscht, aber auch die Tiefen Deiner eigenen Person kennt. Es handelt sich dabei um keine „Massenliebe“, sondern Er liebt den Einzelnen. Er braucht jede einzelne Seele, als wäre sie allein auf der Welt, als wäre das Weltall nur für sie erschaffen, und Seine Liebe ist sogar noch größer...

Lassen wir auch an diesem Abend Seine Mutter zugegen sein. Aus der bisherigen Zweisamkeit kommt noch eine weitere einzigartige Liebe hinzu, eine, die nur eine Mutter geben kann. Ein fleischliches Herz, das ebenfalls im Himmel für uns schlägt und uns immer noch heute an die Hand nimmt. Ein Gefühl ähnlich wie von früher, als man vielleicht noch mit Mama oder Papa spazieren ging, aber bei Ihr, heute noch viel intensiver und auch für jeden neu erfahrbar, für den diese Kindheitserfahrungen bisher ausblieben. Ein Gedanke, der Kraft und Geborgenheit hervorruft, Mut spendet und für jeden einzelnen in besonderer Weise dargebracht ist.

Plötzlich ist da ein Brausen zu hören. Der Bräutigam Seiner Mutter macht sich bemerkbar. Er ist ebenfalls anwesend und kommt mal wie ein leises Säuseln, mal wie ein starker Sturm. Der Raum ist gefüllt, Feuerzungen erheben sich. Lobpreis erschallt in verschiedenen Sprachen. Der Himmel vereint sich mit der Erde: Engel und Heilige treten hinzu und danken ebenfalls für das Geschenk der unermesslichen Präsenz von demjenigen, der auch Ihnen eine Sehnsucht von Anbeginn Ihrer noch „Erdenzeit“ ins Herz gelegt hat. Es erfüllt mich eine neue Kraft, die Erschöpfung der zurückliegenden Woche ist wie verschwunden. Man könnte Bäume herausreißen, Mauern überspringen, Berge versetzen, ... Mein Akku ist wieder aufgeladen. Das Herz von Ihm durchdrungen. Selbst die Sorgen für die Kranke oder den Kranken habe ich ihm noch gar nicht erzählt, doch plötzlich ist ein Gefühl da, als weiß er von allem, was mich beschäftigt, behindert oder gar lähmt. Gewissheit breitet sich aus, dass Er mich erhört, dass Er zuhört und dass Er mich erfüllt. Ich kam und brachte nur meine Schwäche mit. Er verwandelte und zog mich dadurch an Sich. Denn er braucht nicht meine Kraft, sondern nur meine Hingabe.

Plötzlich bemerke ich die Uhrzeit wieder um mich herum: 23.45 Uhr. Der Priester ist gekommen und lädt zur Komplet ein. Abschließend folgt der Eucharistische Segen, Sein persönlicher Segen für jeden Einzelnen.

Jesus, ich danke Dir, dass ich heute deine Einladung angenommen habe. Ich bin gekommen mitten aus dem Alltag heraus, zerstreut, in Gedanken noch ganz wo anders... Ich danke dir für Dein Geschenk, dass Du Dich uns immer wieder schenkst, besonders in der Gegenwart der Eucharistie, dem kleinen Brot und Fleisch in der Monstranz, welches Deine wirkliche Existenz seit über 2000 Jahren hier auf Erden fortsetzt. Ich danke dir, dass ich mich zwischen allen Aktivitäten heute für Dich entschieden habe, so wie Du Dich am Anfang meiner Existenz für mich entschieden hast.

Für einen anderen leben, für seinen Gott leben, weißt Du, das ist schöner, als für sich selbst leben.

Nächsten Freitag bin ich wieder dabei ;) Danke für Deine Einladung, die Du jeden Einzelnen schenkst, der dies hier liest:

Jeden Freitag, 19:00 – 24:00 Uhr, Kapelle von St. Franziskus, Ein Kommen und Gehen zu jeder Zeit

---Seb---

67 Ansichten0 Kommentare
bottom of page